Stellt euch Gnesdorf am Rande von Weinbergen vor, sich an den Süd- und Südwesthang schmiegend. Kommt man aus dem westlich oder östlich gelegenen Tal, durch das auch die Bahnlinie führt, herein, zeigt sich, wie Gnesdorf historisch gewachsen ist. Nähert man sich dem Dorf, breiten sich an beiden Seiten die neuen Siedlungen aus. Der größte Teil sammelt sich an der östlichen Seite der Straße nach Süden hin. In Richtung Norden ist der Platz schon durch den Hügel, der sich als Bogen um Gnesdorf zieht, eingeschränkt.

Man trifft auf einen Kreisverkehr und ist nun bereits im unteren Zentrum, sozusagen im neuen Teil des Dorfes, angelangt. Ignorieren wir das von manchen als Kunstwerk bezeichnete Gebilde im Kreisverkehr und blicken stattdessen in nördlicher Richtung nach den Weinbergen, öffnet sich der untere Hauptplatz von Gnesdorf: links zuallererst das Gemeindeamt (das neue), anschließend ein Gasthof, weiter verschiedene Geschäfte. Am Hauptplatz selbst fällt ein großer, alter Brunnen auf, ein Stück, das ich besonders liebe. Drei Brunnenfiguren in Form von Drachen zieren das große Meisterwerk und manche Gnesdorfer schwören bis heute darauf, dass sie die Drachen zwinkern oder ihnen zunicken sahen, wieder andere meinen, sie hätten zumindest einen der Drachen grimmig knurren gehört.

Wieviel davon der Wahrheit entspricht oder doch eher dem guten Gnesdorfer Wein zuzuschreiben ist, wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben.